11.-13. September 2023 an der Johannes Kepler Universität Linz

Tagungswebsite

Zeitenwende – Politik(Wissenschaft) in unsicheren Zeiten

Politik und Medien verwenden derzeit häufig den Begriff „Zeitenwende“, um aktuelle (welt-)politische Geschehnisse zu charakterisieren. Die Dreiländertagung 2023 greift den Begriff der „Zeitenwende“ auf und betrachtet damit verbundene Vorgänge aus einer Vielzahl theoretischer und methodischer Blickwinkel.

Die Pandemie hat den Menschen Einschränkungen unter anderem in ihrer Bewegungsfreiheit, in der Wirtschaft und am Arbeitsmarkt abverlangt, die vor allem in den liberalen Demokratien bis dato undenkbar erschienen wären. Der Krieg in der Ukraine stellt weitere Gewissheiten infrage. Hier finden grundlegende Reorientierungen bei den Positionen zur Rolle von Gewalt in der Konfliktlösung statt. Zudem erfolgt eine kritische Rückschau auf die jüngste Vergangenheit: Eine Zeit geprägt von Frieden und Prosperität – und offensichtlich auch von einem Mangel an problemlösender Vorausschau in vielen Politikfeldern.

Die Politikwissenschaft kann sowohl diese Krisenerscheinungen und die sich dadurch wandelnde Interessenskonstellationen kritisch reflektieren als auch diagnostizieren, welche Antworten auf diese Herausforderungen als erfolgversprechend und legitim betrachtet werden. Sie ist durch ihre Forschungstraditionen in Theorie und Empirie in vielen ihrer Forschungsfelder besonders gut geeignet, institutionelle Ressourcen, politischen Möglichkeiten und Grenzen von Krisenbewältigungsstrategien auszuloten.

Die Dreiländertagung der Politikwissenschaft in Deutschland, Österreich und der Schweiz bietet ein Forum für eine derartige kritische Reflexion und einen Austausch innovativer Ideen: Hinsichtlich institutioneller Adaptionen, die eine Bearbeitung der Gegenwartskrisen erleichtern können, wie auch grundsätzlicher, hinsichtlich einer neuen Architektur der legitimen Umgangsformen mit den gegenwärtigen Herausforderungen.

Das Motto „Zeitenwende – Politik und politische Prozesse in unsicheren Zeiten“ dient als übergreifender Leitgedanke für die Tagung. Selbstverständlich sind auch politikwissenschaftliche Beiträge willkommen, die nicht in einem direkten Bezug zum Motto stehen. Wir freuen uns auf innovative Beiträge, die die Vielfalt unserer Forschungsgemeinschaft in Bezug auf Alter, Geschlecht, ethnischer Herkunft, Karrierestufe sowie inhaltlicher und methodischer Spezialisierung widerspiegeln.

Mit freundlicher Unterstützung von: Nomos und Böhlau Verlag